Du hast mich verletzt … JA.
Doch ließ Ich es auch zu.
Denn da lebte dieses Gefühl
des Verbunden seins in mir …
da erwachte der Wunsch Uraltes neu zu beleben …
da wohnte das Wollen in mir,
anzuknüpfen da wo wir einst stehen blieben …
da wurde mir ein Flüstern gewahr,
welches schon immer durch unsere Leben raunte.
Doch erwachte dann die Wahrheit im Inneren,
dass ich Jahrhunderte immer wieder die Suchende war,
immer einem Flüchtenden nachjagend
und sich Verletzung und Enttäuschung
wie ein liebgewonnenes Kleid
von Dir überwerfen ließ.
Und dann wurde mir durch all dieses
Fühlen … Vermissen
Leiden und Lieben klar …
Es ist nicht mehr meine Aufgabe mir Deine
Ängste … Bedenken … Zweifel
Verletzungen und Fluchttendenzen
als meine Lektionen überzustülpen.
Es ist nicht mehr meine Aufgabe
alles, was Deines ist
zu fühlen … zu leben
zu erdulden … zu akzeptieren …
es ist nicht mehr meine Aufgabe
für Dich die Flucht zu ermöglichen …
Dir abzunehmen, was Dein Tun erforderlich macht.
Ich habe erkannt, dass es meine Lektion ist,
diesen Uralten Kreislauf zu durchbrechen,
ihm keine Kraft mehr zu geben.
Du kannst mich nicht mehr verletzen
um erst dadurch deinen Schmerz zu spüren,
der doch so lange schon abgegolten ist,
der schon in Liebe gewandelt wurde.
Du kannst mich nicht mehr in eine Rolle stecken,
welche Dir erlaubt,
deinem Lernen aus dem Wege zu gehen
und es mir als Schmerz auf den Pfad zu werfen.
Ich nehme Dir Nichts mehr ab,
was einst unser Beides war und längst verinnerlicht ist.
Ich bin nicht mehr bereit,
Aufgaben zu übernehmen,
die wir schon längst gelöst haben.
Ich werde nicht mehr durch deine Augen sehen
um Dir das Erkennen zu ersparen …
nicht mehr durch deine Sinne hören
damit Du die Wahrheit überhören kannst.
Mir bleibt nur noch eines zu tun …
diesen Jahrhundertealten (Irr)Weg zu verlassen …
um Dir zu helfen,
Deinen eigenen Schmerz zu behalten,
zu erfühlen und aufzulösen …
um Dir das Sehen … Erkennen … Finden
und Lieben zu ermöglichen.
Um erleben zu dürfen,
wie Du den Weg der Flucht verlässt
und jenen der Liebe betrittst.
© Erika Flickinger